Schlüsselkompetenzen

Neben fundierten fachwissenschaftlichen Kenntnissen bilden überfachliche, berufsfeldorientierte Schlüsselkompetenzen einen wesentlichen Baustein für ein zielgerichtetes Studium und dauerhaften Erfolg im Beruf. Die Entwicklung dieser Kompetenzen erfolgt an der Universität Göttingen in additiver und integrativer Form und ist in allen Bachelor- und Masterstudiengängen als obligatorischer Studienbestandteil im Professionalisierungsbereich integriert. Auch in vielen Promotionsstudiengängen sind Schlüsselkompetenzangebote fest verankert.

Um eine universitätsweit einheitliche Qualität in der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen zu gewährleisten, werden die Schlüsselkompetenzangebote der Universität Göttingen an verschiedenen Qualitätskriterien gemessen, die in dem Schlüsselkompetenzkonzept (PDF; 57,2 KB) der Universität festgelegt sind (Vergleiche dazu: „Empfehlungen zu Qualitätsstandards und zur Vergabe von Leistungspunkten in Schlüsselkompetenz-Lehrveranstaltungen“. ZfSK 2008, Seite 4 und 5).

Anforderungen an den Inhalt von Schlüsselkompetenzmodulen

Das Niveau der Inhalte von Schlüsselkompetenzmodulen soll einem Hochschulstudium angemessen sein. Des Weiteren soll der Inhalt der Module zu dem jeweiligen Studienabschnitt passen (zum Beispiel sollten Methoden wissenschaftlichen Arbeitens eher zu Beginn des Studiums, berufsbezogene, überfachliche Kompetenzen eher im fortgeschrittenen Studium angeboten werden) und die zu entwickelnden Schlüsselkompetenzen sollen insbesondere bei integrativen Angeboten klar erkennbar sein und benannt werden.

Außerdem sollen die Schlüsselkompetenzangebote inhaltlich zum Profil und Niveau des jeweiligen Studiengangs passen und die Anforderungen des Studiums und/oder des spezifischen Berufsfeldes beziehungsweise der Berufsfelder, auf das/die der Studiengang ausgerichtet ist, erfüllen. Dabei wird berücksichtigt, dass manche Studiengänge sehr klar auf einzelne, deutlich umrissene Berufsfelder zugeschnitten sind, während es bei anderen (zum Beispiel in den Geisteswissenschaften) mehr Variabilität gibt.

Jedes Schlüsselkompetenzmodul soll den Schwerpunkt auf einen der folgenden fünf Kompetenzbereiche legen: Sprachkompetenz, Sachkompetenz, Methodenkompetenz Selbstkompetenz oder Sozialkompetenz.

Eine weitere inhaltliche Anforderung besteht darin, dass in dem Schlüsselkompetenzangebot der Universität flexibel auf wechselnde Bedingungen und Anforderungen des Arbeitsmarktes reagiert werden soll.

Anforderungen an die Lehrenden von Schlüsselkompetenzmodulen

Die Lehrenden im Bereich Schlüsselkompetenzen müssen ihre fachliche Kompetenz und Eignung, die den Ansprüchen einer Hochschule genügen sollen, ihre Kompetenz im Bereich der zu entwickelnden Schlüsselkompetenzen sowie ihre Methodenkompetenz und didaktischen Kompetenzen für die Vermittlung von Fertigkeiten und Fähigkeiten, die für die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen notwendig sind, durch einen entsprechenden Bildungsabschluss, eine Weiterbildung und/oder Erfahrungen in der beruflichen Praxis nachweisen.

Diese Anforderungen betreffen sowohl die Lehrenden der Fakultäten als auch die zentraler Einrichtungen, sowie gegebenenfalls externe Anbieter_innen.

Anforderungen an die Methodik bezüglich der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen

Die Lehrveranstaltungen sollen in einer für die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen geeigneten und angemessenen Form abgehalten werden beziehungsweise über ein entsprechendes Konzept verfügen. Wünschenswert sind dabei Seminar- und Übungsformen, in denen die Studierenden die zu entwickelnden Kompetenzen direkt anwenden können. Je nach Veranstaltung sollen verschiedene Lehrformen (wie beispielsweise Input der Lehrenden plus Seminardiskussion, Übungen, Lektüre, Team- und Projektarbeit, Impulsreferat, Exkursion, Expert_inneninterview, Zusammenarbeit in einer interdisziplinären Gruppe) und verschiedene Lernformen (wie beispielsweise forschendes Lernen, problembasiertes Lernen, praxisbezogene Projektarbeit, selbstorganisiertes Arbeiten, Rollenspiel, Fallbeispielbearbeitung) zum Einsatz kommen. Dabei soll auf eine angemessene Praxis- und Anwendungsorientierung geachtet werden, das heißt, die Aufgaben und Problemstrukturen sollen nahe an der Anwendungsrealität in Studium und Beruf liegen. Weiterhin soll die eigene Aktivität der Teilnehmenden im Rahmen einer klar definierten Studienleistung stark betont werden, das heißt, nicht mehr als die Hälfte der Präsenzzeit sollte durch einen Vortrag der Lehrenden gestaltet sein. Dazu ist auch auf eine geeignete Gruppengröße zu achten (je nach eingesetzter Methodik zwischen acht und maximal 35 Studierende). Die Entwicklung von überfachlichen Kompetenzen soll zielgerichtet erfolgen und eine Reflexion der vermittelten Fertigkeiten und Fähigkeiten beinhalten.

Darüber hinaus erfordern Schlüsselkompetenzen Prüfungsformen, die in den Fachwissenschaften häufig eher eine untergeordnete Rolle spielen. Kompetenzbasierte Prüfungsverfahren sind beispielsweise die Erstellung eines Portfolios, das Abfassen eines Erfahrungsberichts, Fallstudien oder Projektarbeit, die Entwicklung eines Videoclips, Webprojekts oder eines Werkstücks.

Die Schlüsselkompetenzmodule unterliegen denselben formalen Kriterien, die fachwissenschaftliche Module erfüllen müssen. Auch sie sind in den Modulkatalogen mit Inhalten, Vermittlungsformen und Leistungsanforderungen auszuweisen.

zuletzt geändert: 20.03.2019 13:14