Chancengleichheits- und diversitätsorientierte Organisationsentwicklung

Bereits seit über zehn Jahren setzt eine Vielzahl von Akteur*innen chancengleichheits- und diversitätsorientierte Maßnahmen – zielgruppenspezifisch wenn nötig, und zielgruppenübergreifend wenn möglich – auf zentraler und dezentraler Ebene um. Sie richten sich vorrangig an Studieninteressierte, Studierende sowie Lehrende, nehmen punktuell aber auch weitere Zielgruppen in den Blick. Die Maßnahmen beziehen sich auf die im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) genannten und auch auf weitere Diversitätsdimensionen wie soziale Herkunft, Bildungsbiografie, Lebensumstände und finanzielle Situation. Individuallösungen werden wann immer möglich von strukturverändernden Maßnahmen flankiert, um das Ziel des Kulturwandels zu verfolgen. Chancengleichheits- und diversitätsbezogene Aktivitäten werden gleichzeitig top-down und bottom-up entwickelt und implementiert. Die bestehenden Aktivitäten sind auf eine chancengleichheits- und diversitätsorientierte Gestal­tung der Hochschule und zugleich auf den Abbau von Diskriminierung ausgerichtet. Dabei werden bewährte Politiken der Geschlechtergleichstellung, der Diversitätsorientierung und der Inklusion miteinander verknüpft. Chancengleichheits- und diversitätsbezogene Perspektiven im Feld Studium und Lehre spielen auch bei der Entwicklung von Leitbildern, insbesondere des Leitbilds für das Lehren und Lernen sowie bei der Umstellung von der Programm- auf die Systemakkreditierung eine wichtige Rolle.

Schon 2014 hat die Universität Göttingen die Charta „Familie in die Hochschule“ unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung hat die Universität Göttingen die Arbeitsgruppe „geschlechter-, familien- und diversitätsgerechte Studienbedingungen“ eingerichtet, die Möglichkeiten einer Flexibilisierung der Studienbedingungen prüft und Empfehlungen erarbeitet hat. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt (PDF; 1,4 MB) im Juni 2015 hat die Universität bekräftigt, ein Studien- und Arbeitsumfeld zu schaffen, das auf den Abbau von Vorurteilen und Stereotypisierungen ausgerichtet ist. Von 2016 bis 2019 nahm die Universität Göttingen am Diversity-Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes teil. In diesem Zuge erarbeitete sie seit 2016 in einem partizipativ angelegten Prozess eine Diversitätsstrategie (PDF; 701 KB), bündelte die zentralen und dezentralen diversitätsbezogenen Aktivitäten und entwickelte diese systematisch weiter. Zum Abschluss des Prozesses hat der Stifterverband die Universität Göttingen 2019 mit dem Zertifikat des Diversity Audits ausgezeichnet. Die Universität Göttingen nutzte den Auditierungsprozess, um ihre Entwicklungsziele zu präzisieren und ihren weiteren Weg in Richtung einer inklusiven Organisationskultur und -struktur klarer zu konturieren. An der Umsetzung dieses Ziels sind zahlreiche Akteur*innen und Organisationseinheiten beteiligt, die im Folgenden vorgestellt werden.

zuletzt geändert: 31.03.2023 11:30