Studium und Studienverlauf

Ein Fokus des Qualitätsmanagements in Studium und Lehre liegt auf der inhaltlichen Qualität des Lehrangebots und einer adäquaten und optimalen Qualifizierung der Studierenden. Hierbei verfolgen alle an der Lehre Beteiligten gemeinsame Ziele:

Die Studierenden sollten nach ihrem Studium

  • über ein hohes Maß an fachlichen und sozialen Kompetenzen verfügen, um am beruflichen und gesellschaftlichen Leben, ihrer Bildung gemäß, teilhaben zu können,
  • mit einem Bachelorabschluss ausreichend wissenschaftliche Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit erlangt haben, um in die erste Berufstätigkeit eintreten zu können und erste Einblicke und Kenntnisse zum eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten erlangt haben,
  • mit einem Masterabschluss das eigenständige wissenschaftliche Arbeiten beherrschen, um gegebenenfalls einen weiteren Weg in der Wissenschaft beschreiten zu können. Sie sollten darüber hinaus über ausreichende Kompetenzen verfügen, um adäquat am Arbeits- und Berufsleben partizipieren zu können,
  • sich zu zivilgesellschaftlich engagierten sowie diversitätsbewusst handelnden Persönlichkeiten entwickelt haben,
  • über hohe interkulturelle und internationale Kompetenz verfügen, um sich überall auf der Welt situationsadäquat und konfliktfähig bewegen zu können.

Um diese Ziele zu erreichen, sind die Studiengänge auf eine hohe fachliche Qualität, eine starke Forschungsbasierung, Internationalität, Arbeitsmarkt- und Gesellschaftsorientierung, Praxisorientierung und Offenheit für die unterschiedlichsten Zielgruppen, insbesondere auch im Hinblick auf Chancengleichheit und Diversität, ausgerichtet. Es wird darauf geachtet, dass den Studierenden sowohl ein breites Überblickswissen als auch ein differenziertes Spezialwissen vermittelt wird. Um das Angebot abzurunden, gibt es im Bereich Schlüsselkompetenzen ein vielfältiges Angebot der Zentralen Einrichtung für Sprachen und Schlüsselqualifikationen und der Fakultäten, das es den Studierenden ermöglicht, auch überfachlichen Interessen nachgehen zu können und diese zu vertiefen. Diese Schlüsselkompetenzen tragen dazu bei, die im Studium gestellten Anforderungen erfolgreich zu bewältigen und bilden gleichzeitig neben dem fachspezifischen Wissen einen wesentlichen Baustein für den Berufseinstieg als auch den dauerhaften Erfolg im Beruf. Bei der Studiengangentwicklung und Ausrichtung der Curricula berücksichtigt die Universität Göttingen entsprechende Beschlüsse der Kultusministerkonferenz und Empfehlungen der Hochschulrektorenkonferenz sowie die des Akkreditierungsrats und der beauftragten Akkreditierungsagenturen vertretenen Qualitätsstandards im Bereich Studium und Lehre. Dies konkretisiert sich etwa in der Ausgestaltung von Studiengängen, deren in den jeweiligen Modulen von den Lehrenden vermittelten Fachkenntnisse und spezifischen sowie überfachlichen Kompetenzen sich am Studienende zu einem umfassenden Kompetenzprofil der Studierenden zusammenfügen.

Auch die Praxisorientierung der Studiengänge ist ein Qualitätsmerkmal der Universität Göttingen. Ziel ist, den Studierenden nach erfolgreichem Studienabschluss die Erlangung einer bildungsadäquaten Anstellung zu ermöglichen. So werden in vielen Studiengängen nicht nur fachbezogene Kompetenzen vermittelt, sondern es wird dort auch Raum für erste Praxiserfahrungen, etwa durch Praktika oder praxisorientierten Lehrveranstaltungen, eröffnet. Die Fakultäten bieten entsprechende fachspezifische Unterstützungs- und Beratungsangebote in ihren Studienbüros an, wie etwa das Büro für Praktikum und Berufseinstieg an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät.

Auf zentraler Ebene steht den Studierenden der Career Service der Abteilung Studium und Lehre als Beratungs- und Informationsstelle für übergreifende Fragestellungen zur Verfügung. Das inklusiv angelegte Angebotsportfolio der internationalen Karriereberatung greift in unterschiedlichen Formaten Fragestellungen des beruflichen Einstiegs in Deutschland und der globalen Karriere auf dem Arbeitsmarkt, wie durch etwa Auslandspraktika, auf.

Die Studiengänge enthalten neben Pflicht- auch Wahlpflicht- und Wahlmodule sowie in der Regel auch verschiedene wählbare Profile oder Studienschwerpunkte, um den Studierenden innerhalb der verschiedenen Fachdisziplinen die Möglichkeit zu bieten, auch individuellen fachlichen Interessen und Neigungen nachgehen zu können. Die Pflichtmodule vermitteln in der Regel die Grundkenntnisse der jeweiligen Fachdisziplin, die als Basis für die Wahl vertiefender Module (Wahlpflichtmodule) und Studienschwerpunkte dienen. So soll sichergestellt werden, dass die relevanten fachlichen Inhalte vermittelt werden und dass den Studierenden gleichzeitig selbstverantwortlich eine eigene Profilbildung ermöglicht wird.

Neben den regulären Lehrveranstaltungen bieten einige Fakultäten spezifische Unterstützungsangebote zur Vertiefung der Inhalte an, wie zum Beispiel Tutorien. Um die Studieneingangsphase zu erleichtern, bieten einige Fakultäten Propädeutika und in einigen Fällen auch Mentor*innenprogramme an. Solche Programme erweisen sich insbesondere für Studierende aus dem Ausland als hilfreich, die sich sowohl an der neuen Universität als auch privat in eine neue Umgebung und möglicherweise fremde Kultur einleben müssen. Für Doktorand*innen aus dem Ausland hält das Welcome Center der Abteilung Göttingen International zahlreiche Hilfs- und Unterstützungsangebote rund um die Gestaltung und Organisation des Aufenthaltes an der Universität Göttingen bereit.

Die Studierenden beteiligen sich aktiv an der Qualitätssicherung der Studiengänge, indem sie an den regelmäßig stattfindenden Lehrveranstaltungsevaluationen und Befragungen der Absolvent*innen teilnehmen. Auch auf dezentraler Ebene gibt es immer wieder die Möglichkeit den eigenen Standpunkt bei verschiedenen Umfragen zu vertreten. Den Studierenden stehen ferner diverse dezentral organisierte Instrumente und Verfahren offen, die für Feedback und Diskussion genutzt werden können. Gleichzeitig vertreten die Studierenden ihre Interessen im Bereich Studium und Lehre in den entsprechenden Organen und Gremien der Universität. Ebenso werden sie regelmäßig an themenspezifischen Arbeitsgruppen auf zentraler oder fakultärer Ebene beteiligt.

Um innerhalb der großen Zahl im Vergleich sehr unterschiedlicher Fakultäten einen individuellen und handlungsorientierten Umgang mit eventuellen Qualitätsproblemen zu ermöglichen, wird auf ein für alle Fakultäten und Studiengänge einheitlich festgelegtes Set an Kennzahlen und Zielgrößen verzichtet. Fakultätsintern wird die Studienqualität über gemeinsam vereinbarte und allen Statusgruppen kommunizierte Qualitätsziele für die einzelnen Studiengänge gesichert. Im Rahmen eines etablierten Netzwerks von zentralen und dezentralen Einrichtungen ermöglicht der kontinuierliche Austausch aller im Bereich Qualitätssicherung beteiligter Mitarbeiter*innen einen ständig wachsenden Wissens- und Erfahrungspool. Dieser stärker Bottom-up gesteuerte Prozess befördert durch einen offenen Umgang und die Selbstbestimmung der Fakultäten nicht nur die kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung der Qualität in den Studiengängen aller Fakultäten, sondern auch des übergreifenden Qualitätsmanagementsystems.

Berichtsformate zur Qualitätssicherung in Studium und Lehre sind unter allen Beteiligten abgestimmt, um regelmäßig die Qualität anhand eines standardisierten Verfahrens prüfen zu können.

Durch die regelmäßige Akkreditierung der Studiengänge an der Universität Göttingen wird zusätzlich sichergestellt, dass die Studiengänge, insbesondere hinsichtlich Studierbarkeit, Qualitätssicherung und Berufsbefähigung, den Qualitätskriterien des Akkreditierungsrats und den Standards der Kultusministerkonferenz entsprechen.

Der Diversität der Studierenden wird durch verschiedene Stellen an der Universität Göttingen Rechnung getragen, die eng zusammenarbeiten.

In der Abteilung Studium und Lehre unterstützt die Position des Diversity Managements die Aktivitäten der Universität, damit die unterschiedlichen Studien- und Lebenssituationen von Studieninteressierten und Studierenden bei Studienvoraussetzungen und Studienbedingungen stärker berücksichtigt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Themenkomplexen „Öffnung der Hochschule“ und „barrierefrei studieren“.

Die Stabsstelle Chancengleichheit und Diversität der Universität unterstützt die Universität bei der Umsetzung der universitären Strategie in den drei Arbeitsfeldern Gleichstellung, Vereinbarkeit und Diversität, hält zentrale Angebote für Studierende, Lehrende und alle anderen Universitätsmitglieder und -angehörigen bereit und entwickelt diese weiter.

Der Bereich Gleichstellung der Stabsstelle unterstützt die Integration von Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in sämtliche Strukturen und Prozesse universitärer Handlungsfelder – Nachwuchsförderung und Personalentwicklung, Forschung, Studium und Lehre sowie Infrastrukturen. Der Bereich berät und informiert u.a. zu den Themen Sicherheit auf dem Campus sowie, in Übereinstimmung mit der Richtlinie zur Prävention von und zum Schutz vor sexualisierter Belästigung und Gewalt der Georg-August-Universität Göttingen einschließlich der Universitätsmedizin Göttingen, zum Umgang mit und Prävention von sexualisierter Diskriminierung und Gewalt. Mit dem Gleichstellungs-Innovations-Fonds werden u.a. Projekte zur Verbesserung der Studienbedingungen unter Gleichstellungsperspektive gefördert.

Der Bereich Diversität der Stabsstelle unterstützt die Universität bei der querschnittlichen Integration von in sämtliche Strukturen und Prozesse in ihre Handlungsfeldern. Er berät und unterstützt Organisationseinheiten sowie Fach- und Führungskräfte bei der Entwicklung und Umsetzung von diversitätsorientierten Projekten und Maßnahmen sowie von Informations- und Weiterbildungsangeboten, u.a. zum Thema Geschlechtliche Vielfalt. Im Bereich Diversität werden auch Maßnahmen zur Implementation von gender- und diversitätsreflektierendem Lehren und Lernen koordiniert sowie entsprechende Informationen dazu im Portal Gender und Diversität in Lehre und Studium zentral zur Verfügung gestellt.

Auf zentraler Ebene unterstützt die Gleichstellungsbeauftragte der Universität diese sowie die einzelnen Organisationseinheiten bei der Erfüllung des gesetzlichen Gleichstellungsauftrags. Sie ist auf zentraler Ebene in das Qualitätsmanagementsystem eingebunden. Die Fakultäten verfügen jeweils über eigene dezentrale Gleichstellungsbeauftragte, die vor Ort als Ansprechpartner*innen für gleichstellungsbezogene Anliegen zur Verfügung stehen, die Fakultäten bei der Weiterentwicklung von Strukturen und Angeboten unterstützen und in die fakultären Qualitätsmanagementsysteme eingebunden sind.

zuletzt geändert: 31.03.2023 11:13