Methodik Lehrveranstaltungsevaluation

Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe hat die zur Einführung im WS 2005/06 konzipierten Fragebögen Lehrveranstaltungsevaluation zum WS 2011/12 nach wissenschaftlichen Standards weiterentwickelt. Zur Auswahl didaktischer Qualitätsdimensionen und zugehöriger Items haben einzelne Mitwirkende der Arbeitsgruppe vor dem Hintergrund ihrer fachlichen Expertise aus Ansätzen der Hochschuldidaktik und den Bildungswissenschaften relevante didaktische Dimensionen guter Lehre abgeleitet. Diese wurden in der interdisziplinär zusammengesetzten Arbeitsgruppe allen Mitgliedern vorgestellt und vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Fachkulturen diskutiert. Zudem wurden Evaluationsfragebögen anderer Universitäten, Fragebögen des Georg-Elias-Müller-Instituts für Psychologie und die spezifischen Frageitems der Göttinger Fakultäten gesichtet und Items auf ihre Verwendbarkeit für die neuen Fragebögen hin geprüft. Aus dem beschriebenen Vorgehen ergaben sich teils unterschiedliche, teils einheitliche Dimensionen guter Lehre  für die verschiedenen Lehrveranstaltungstypen.

In weiteren Schritten wurde durch Faktorenanalysen empirisch bestätigt, dass die Frageitems tatsächlich verschiedene und interpretierbare Dimensionen abbilden. Die sich aus den Pretests ergebenen Faktoren zeigten, welche Zusammenhänge zwischen den Items empirisch bestehen. Bei der anschließenden Itemauswahl wurde auf der einen Seite versucht, die Anzahl empirisch redundanter Items zu reduzieren. Auf der anderen Seite wurden die theoretisch gewonnenen, bildungswissenschaftlich und didaktisch relevanten Dimensionen bei den resultierenden Fragebögen weiterhin berücksichtigt. Bei den neuen mehrdimensionalen Fragebögen wird auch nicht auf die Erhebung einer globalen Gesamteinschätzung der Lehrveranstaltung verzichtet.

Die daraus resultierenden Ergebnisse wurden in der zentralen Kommission für Lehre und Studium und im Senat diskutiert und in verschiedenen Standardfragebögen pro Lehrveranstaltungsart verabschiedet. Das universitätsweite Fragebogenkonzept basiert damit auf zwei Neuerungen. Erstens erfolgte eine Differenzierung nach Lehrveranstaltungstypen (Vorlesung, Ringvorlesung, Seminar, Übung/Tutorium, Praktikum/Exkursion sowie Sprachkurs). Zweitens ist eine Differenzierung nach Qualitätsdimensionen umgesetzt, wodurch die bisherige Beschränkung der universitätsweit einheitlichen Fragen auf die Abfrage der Dimension Gesamtzufriedenheit aufgehoben wurde.

Im Rahmen eines zweijährigen Projektes wurde die Befragungsmethode von einer papierbasierten in eine Online-in-Präsenz-Befragung überführt, welche im WS 2019/20 als Standardverfahren vom Senat verabschiedet wurde.

zuletzt geändert: 23.03.2022 08:56